Mittwoch, 29. Oktober 2014

Me Made Mittwoch: Trägerrock und Flanellbluse

Noch vor vier Wochen hätte ich beim Gedanken daran, einen Trägerrock zu nähen, die ein oder andere Augenbraue skeptisch in die Höhe gezogen. Aber dann, tja, wie das immer so ist: Das Internet hat meinen Lemmingmuskel stimuliert, denn plötzlich tauchten an verschiedenen Stellen sehr tolle Trägerröcke auf...hier und dort, unter anderem bei Siebenhundertsachen und bei rothedinge, und spätestens dieses Pinterest-Bild war dann der Cheftrigger.




Der Rockschnitt besteht, da ich nicht extra einen neuen Schnitt besorgen wollte, sondern sofocht einen Trägerrock brauchte, aus dem unteren Teil von Butterick 6018 mit einem einfachen Bund dran. Wegen des herrlichen Herbstfeelings habe ich Cord benutzt - leider "nur" Feincord, im Nachhinein hätte ich lieber breiteren nehmen sollen, denn dieser sieht aus einiger Entfernung wie Samt aus, und bei Samt schuppert's mich am ganzen Körper (auf eine unangenehme Art, wohlgemerkt). Naja, ich kann damit leben, denn den Rock an sich habe ich augenblicklich in mein Herz geschlossen.



Die Träger (die bei der nächsten Version ruhig noch etwas kürzer=strammer sein dürfen) habe ich hinten gekreuzt und in den Bund mit eingenäht, vorne werden sie von Knöpfen gehalten: alten, leicht abgewetzten Lederknöpfen, die ich immer so schön charmant finde.


 



Die Bluse aus Karoflanell *mög* ist die "Smooth Sailing Blouse" von Wearing History und auch mit ihr bin ich sehr zufrieden - wenn man bedenkt, dass ich irgendwann in der Anleitung einen gewaltigen Knoten im Hirn bekam und ab da schluderte improvisierte...

Die eigentlich vorgesehenen Taschen auf der Blusenvorderseite hab ich weggelassen. Passe und Manschetten sind im schrägen Fadenlauf geschnitten.


Ob ich heute beim MMM wohl die einzige mit Trägerrock bin? Mal schauen...

Mittwoch, 8. Oktober 2014

Me Made Mittwoch: Forstamts-Sekretärin anno 1973 (und wie ich meine verschlusslosen Cardigans mache)

Ja, so fühlt sich dieses Outfit irgendwie an - mit einer tief auf der Nasenspitze sitzenden Brille und einem Taschenrechner in der Hand wäre das wahrscheinlich noch besser rübergekommen.



Die Fotos sind heute ausnahmsweise Innenaufnahmen - drinnen ist zwar das Licht schlechter, die Wetterlage aber trockener. Selbstgemacht ist heute nur EIN Teil, nämlich der Faltenrock. Die karierte Wolle (*schwitz* Hallo Jenny!) habe ich geschenkt bekommen und meinem Wunsch nach einem Karorock nachgegeben. Leider waren es relativ kleine Stoffreste, daher konnte ich die Schnittteile (wieder Colette Zinnia in etwas schmaler) leider nicht so auflegen, dass die Karos diagonal verlaufen. Aber Hauptsache, erstmal ein Karorock!




Zum Rock trage ich ein geerbtes Herrenhemd aus schöner griffiger Baumwolle mit schmalen Webstreifen in weiß und blau, das kann man leider nicht erkennen. Das Jäckchen ist wieder ein zerschnippelter Pullover, siehe unten.


Und jetzt bin ich gespannt, was die anderen beim MMM so tragen...


PS: Vor vielen vielen Monaten Wochen hatte Gabi mich gefragt, wie ich meinen gelben Cardigan gemacht habe. Nichts leichter als das:

Man nehme einen Pullover, den man als solchen nicht tragen möchte. Eine edle Zusammensetzung wie hier (Seide/Kaschmir *schmeichel*) tut nicht Not, hilft aber in Sachen Tragegefühl ganz ungemein. Außerdem braucht man noch ein wenig Schrägband.



Dann markiert man an der Vorderseite oben und unten die Mitte, zieht eventuell mit Schneiderkreide eine Linie...



 ...und schneidet entlang dieser Linie den Pulli auf. Ich versichere: Dieser Teil ist der schwierigste. So moralisch gesehen.



Dann einfach von außen Schrägband an die Kanten nähen, das oben und unten eingeschlagen ist.



Zum Schluss das Schrägband nach innen umklappen und dort auch festnähen. Fertig!


Mittwoch, 1. Oktober 2014

Me Made Mittwoch: 50 Shades of Senf and Braun

Örm, ja...schon wieder meine Lieblingskombo. Aber nächstes Mal sind bestimmt auch wieder andere Farben dran. Und nächstes Mal grätscht vielleicht auch die um Aufmerksamkeit buhlende Hundedame nicht quer ins Bild.



Heute trage ich einen meiner heißgeliebten Tischdeckentellerröcke, zu dem es im Grunde nicht viel zu sagen gibt: Schöne runde Tischdecke finden (auch hier geht mein Dank wieder an dich, K.!), Loch rein, Reißverschluss und Bund dran, eventuell Petticoat drunter und freuen.




Für obenrum habe ich zum ersten Mal eine Mamina genäht. Im Gegensatz zu den, äh, "typischen", also vor Farb- und Mustermix nur so strotzenden Umsetzungen (nicht falsch verstehen: Ich find Farben und Muster knorke, aber manches aus der Ecke von Farbenmix und Co. strapaziert meine Augen etwas) dieses Schnitts sollte mein Shirt zum Einen uni sein - und zum Anderen, was den Stoff betrifft, eher so einen lässigen, bequemen, Hippie-Piraten-Wohlfühlhemdchen-Charakter haben. Laid back und so, ihr versteht.

Ich habe also senf-, nee!, curryfarbenen Baumwollvoile benutzt. Auf den Fotos sieht man es nicht so gut, aber er macht seinem Namen alle Ehre und ist wirklich sehr leicht und transparent und naja, schleierartig eben. Wie ich mich kenne, reiße ich beim dritten Tragen ein Loch rein.

Die Säume habe ich statt nach innen zweimal nach außen umgeschlagen und festgenäht, was ganz gut zum Stil des Shirts und den "unordentlichen" Biesen passt. (Und glaubt mal nicht, dass die gebügelt werden!)




Ich glaube, ich nähe an die Ärmel noch Riegel zum Hochkrempeln, mit kleinen Wäscheknöpfen oder so...was meint ihr?

Und nun ab damit zum MMM und dann neugierig gucken, was die anderen so zeigen...